Energiesparendes Bauen

Das Niedrigenergiehaus

Der Begriff bezeichnet einen Standard, keine Bauweise: Niedrigenergiehäuser unterschreiten die Anforderungen der Wärmeschutzverordnung von 1995 um 25% und verbrauchen pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr zwischen 40 und 70 Kilowattstunden (kWh) an Energie. Es ist dem Architekten beziehungsweise Bauherren überlassen, welche Schwerpunkte bei den energiesparenden Maßnahmen gesetzt werden und welches Gesamtkonzept zum Ziel führt. Passiv- und Niedrigenergiehäuser zeichnen sich insbesondere durch folgende Konstruktionsmerkmale aus:

  • Optimaler Wärmeschutz der Gebäudehülle
  • durchdachte Ausführung von Wärmeschutzmaßnahmen im Detail (Winddichtheit, Vermeidung von Wärmebrücken etc.)
  • Verringerung der Außenfläche (Baugeometrie)
  • passive Sonnenergienutzung

Das Passivhaus

Beim Passivhaus wird die Wärmedämmung im Vergleich zum Niedrigenergiehaus wesentlich erhöht. Wärmebrücken in der Außenhülle sind zu vermeiden, es werden neu entwickelte wärmegedämmte Fensterrahmen mit Dreifachverglasungen, die einen sehr geringen Wärmedurchgangskoeffizienten haben, eingesetzt.
Somit ist der konsequente Schritt zu einem sogenannten „Passivhaus“ getätigt, bei dem der Jahresheizwärmeverbrauch unter 15 kWh pro qm Wohnfläche liegt. Gegenüber herkömmlichen Baukonzepten beträgt dieser Heizwärmebedarf somit nur etwa bei 6 – 10%.
Die Verglasungen bringen auch im Winter erhebliche solare Gewinne. Eine hohe Luftdichtigkeit ist die Voraussetzung für eine kontrollierte Be- und Entlüftung mittels effektivem Wärmetauscher. Dieser kann ohne die Zuluft und Abluft zu vermischen, aus der Abluft bis zu 90% der Energie zurückgewinnen. Ein weiterer Vorteil ist die kontinuierliche Versorgung des Wohnraumes mit Frischluft, wodurch auch der Schadstoffgehalt und die Keimbelastung in der Raumluft nachweislich reduziert werden. Im Sommer kann die Lüftungsanlage abgeschaltet werden und somit auch Fenster und Balkontüren geöffnet bleiben. Innenwände aus speicherfähigen Materialien gleichen Temperaturschwankungen aus und garantieren ein ganzjährig gleichbleibend angenehmes Raumklima.
Durch die oben genannten Maßnahmen beträgt der Restenergiebedarf eines Passivhauses somit weniger als die jährlichen Grundgebühren für einen Gasanschluß sowie des Energiebedarfs für eine Umwälzpumpe einer herkömmlichen Heizung.

Vergleicht man aber den monatlichen Finanzbedarf von Passivhäusern mit Standardhäusern, so muß man auch langfristige Folgekosten kalkulieren. Diese für einen potentiellen Bauherren ergänzenden Informationen sind komplex und werden aus Unwissenheit oft nicht übermittelt.
Mittlerweile sollen Berechnungen vorliegfen, die ergeben, dass zukunftsweisende Baukonzepte wie das Passivhauskonzept zum Beispiel einem 30-jährigen Bauherren bis zu seinem Renteneintritt Ersparnisse von bis zu 150.000 ¥ bringen können.
Aber selbst die Betrachtung eines nur kurzen Zeitrahmens kann beweisen, dass unter Berücksichtigung momentan vergebener staatlicher Fördermittel sowie der aktuellen Energie-, Folgekosten usw. ein Kapitaldienst zur Finanzierung der Gesamtkosten notwendig ist, der niedriger liegt, als einer der notwendig wäre, den herkömmlichen Baustandard zu finanzieren.

Förderung
Da beim Passivhaus auf den Einbau einer herkömmlichen Heizung verzichtet werden kann, werden die beim Bau höheren Kosten für die besondere Wärmedämmung, ein Lüftungssystem und die Solarwärmenutzung teilweise kompensiert.
Seit Juli 1999 fördert die Kreditanstalt für Wiederaufbau anstelle der Niedrigenergiehäuser den Bau von Passivhäusern im gesamten Bundesgebiet.

Das Nullheizenergiehaus

Als Nullenergiehaus wird ein Gebäude bezeichnet, dessen Energieverbrauch unter 20 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr liegt, wobei dessen Heizenergieanteil selbst erzeugt wird (daher Nullheizenergiehaus).

Das Nullenergiehaus

Als Nullenergiehaus wird ein Gebäude bezeichnet, dessen Energieverbrauch unter 20 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr liegt wobei der gesamte Energiebedarf selbst erzeugt ist. Dieser Haustyp ist also energieautark, in unseren Breiten jedoch, wenn überhaupt, dann nur durch unverhältnismäßig großen Aufwand zu realisieren.